Yammern hilft (E-Mails loszuwerden)

Alex
29.10.2015 17 2:09 min

[Dieser Post erschien zuerst auf Englisch.]

Quillt Deine Inbox über? Vor allem mit firmeninternen Mails? Und trotzdem verpassen Deine Kollegen und Du regelmäßig wichtige Infos? Z.B. kriegst Du zu spät mit, dass euer Team in Frankreich die exakt gleiche Automatisierung gebaut hat wie ihr?

Das scheint jedenfalls gängig zu sein. Gottseidank, nicht bei sipgate. Ich bekomme vielleicht so 7 Mails pro Tag. Höchstens die Hälfte davon erfordert eine Antwort von mir oder dass ich irgendetwas tue. Früher waren es viel mehr. Vielleicht so 35? Das ist immer noch wenig, gemessen an anderen, aber ich fand’s da bereits nervig und man verpasst entweder viel oder versenkt Zeit ins E-Mail lesen…

Was ist also passiert, dass die ganze Firma – nicht nur ich – kaum noch interne E-Mails bekommt und trotzdem alle besser informiert sind als vorher?

Yammer.

Logo von YammerLogo von Yammer – Das Firmen Social Network

Du weißt nicht, was “Yammer” ist? So etwas ähnliches wie Facebook oder Twitter, aber nur mit Leuten aus Deiner Firma. Außerdem folgt man Gruppen statt einzelnen Leuten. (Man kann zwar bestimmten Leuten folgen, aber das erschien mir noch nie sinnvoll. Bisher wollte ich noch niemanden so krass stalken, dass ich wirklich jeden seiner Gedanken lesen wollte, sogar die, die sie in der Gruppe „Mistkäfer Südostasiens“ posten.)

Obwohl ich vermute, dass Yammer Zeit spart, bin ich nicht 100%ig sicher. Genau wie bei Facebook und Twitter kann man massiv Zeit in Yammer versenken. Aber Yammer-Posts sind kürzer als E-Mails, Diskussionen laufen natürlicher ab und man kann sicher sein, alle Kollegen zu erreichen, die sich für einen bestimmten Themenbereich interessieren. Zusätzlich ist es auch noch durchsuchbar, wenn man später nochmal was Nachschlagen will. Oder für neue Kollegen.

Alle darüber informieren, was für sie persönlich relevant ist, das ist die große Stärke von Yammer.

Davon abgesehen hat Yammer ein paar echt nervige Bugs und UX-Unfälle. Als ich anfing, diesen Post zu schreiben, wären mir spontan 5 Unschönheiten eingefallen. Jetzt sind’s mehr so 10. Recherche und so ;)

Trotzdem eignet es sich für 95% aller Themen besser als E-Mail und funktioniert gut genug für uns. Yammers Fehler halten mich nicht davon ab, es weiterhin zu empfehlen. Aber falls Du eine weniger Bug-anfällige Alternative kennst, sind wir ganz Ohr :)

17 Kommentare


Mic:

Was denkt ihr über Slack?

Wir haben unseren Team-Chat dahin umgezogen und unsere Kommunikation verbessert sich merklich. Channel zu einem Thema aufwachen oder per Integration Mitteilungen von Systemen erhalten. Das klappt gut.

Und Mail: das wir auch weniger. ?

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Corinna:

Hi Mic!

Wir benutzen Slack zusätzlich, vor allem Entwickler und Admins. Erfüllt IMHO aber einen anderen Zweck. Bei Yammer sind die Themen-bezogenen Threads klar getrennt, bei einem Chat läuft alles ineinander. Vielleicht machen wir aber nur nicht oft genug neue Channel auf.

Bei Yammer war deutlich spürbar, dass das Mail-Volumen sinkt. Bei Slack hab ich nichts gemerkt, aber andere vielleicht. Ich denke mal Slack hat eher ein paar Jabber-Chats abgelöst. Jabber benutzen wir aber trotzdem weiterhin. Das benutzt ein größerer Kreis als Slack.

Für die Zwecke der meisten Mitarbeiter hier passt Yammer einfach besser.

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Bebbi:

Das Problem, dass die Daten extern auf den Servern großer Konzerne liegen, ist damit aber nicht gelöst.

Und warum nicht ein Forum auf eigenem Server? Da kann man die o. g. Sachen doch auch mir regeln.

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Corinna:

Hi Bebbi!

Zu den Daten: Fürs Protokoll: Auf Yammer schreiben wir niemals Kundendaten. Genau aus dem Datenschutzgrund.

Zu Foren: Also Yammer und Forum fühlt sich deutlich unterschiedlich an und ich glaube nicht, dass ein Forum für uns nur annähernd so gut funktionieren würde.

Zum Selbsthosten: Früher hätten wir sowas wie Yammer bestimmt selbst hochgezogen und gepflegt. Aber diese Nebendinger, die nichts mit den Produkten zu tun hatten, waren immer Stiefkinder, die nur mittelprächtig funktionierten. Heute überlegen wir uns genau, was zu unserem Kern gehört und wir selber machen wollen (immer noch viel) und was wir auslagern, weil andere das besser können. Yammer fiel in zweitere Kategorie. So halten wir unsere eigenen System übersichtlicher und besser wartbar.

Liebe Grüße, Corinna

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Bebbi:

Hallo Corinna,

ich hatte gar nicht die Kundendaten vor Augen. auch geplante Features sollte z. B. die Konkurrenz nicht vorher kennen …

Grüße

Bebbi

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Peter:

Da die interne Kommunikation dem Blog folgend ja jetzt so herrlich funktioniert, wird auch mal darüber kommuniziert, dass der Faxdrucker seit Windows 8.1 und Mac OS X 10.8 nicht mehr funktioniert? Es wäre schön, wenn hier mal ein aktualisierter Faxdrucker zur Verfügung gestellt würde. Sowohl Windows 8.1. als auch OS X 10.8 sind ja auch mittlerweile etliche Jahre alt und durch Nachfolger ersetzt worden. Da war ja doch genügend zeit, hier mal eine Nachfolgesoftware herauszubringen.

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Corinna:

@Peter: Das war tatsächlich letztens ein Thread bei Yammer. Wir sind dran. Genaueres werden die Kollegen hoffentlich nach Weihnachten verkünden.

Hohoho & frohe Festtage, Corinna

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Bebbi:

Hallo,

ich wäre ja zufrieden, wenn es auf dem Blog wenigstens eine Übersicht der letzten Kommentare gibt und man nicht alle Beiträge durchgehen muss, um zu sehen ob man auf einen Kommentar eine Antwort bekommen hat. :-)

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Peter:

@Corinna: Das wäre ja zu schön um wahr zu sein!

Toll wäre es natürlich darüber hinaus, wenn es auch ein API geben würde, mit welchem man via Linux den Versand anstoßen könnte. Mehr Infos gibt’s leider derzeit auch nicht zum Fax, denn der Link „Infos zum Fax“ im Kundenbereich leitet neuerdings auf einen Fehler 404.

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Daniel:

Es gibt ja solche Tools wie Sand am Meer… Aber was haltet ihr eigentlich von Slack.com?

Die mobile App von Yammer ist ja im Gegensatz zu der sehr guten von Slack kaum nutzbar und Slack kommt vom GUI daher wie ein Hybride aus Twitter und einem modernen Ajax-Webmail. Zusätzlich vereint Slack noch Features wie Channels und Bots des Instant Messenger Telegram, die die meisten Mainstream-IM gar nicht haben. Kostenlos ist es obendrein, zumindest für nicht allzu große Teams, die andere Ansprüche haben (Auth-Mechanismen etc.).

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Thomas:

Tach auch,

ich finde solche Tools ja immer sehr interessant, aber ich kenne es aus leidiger Erfahrungen im täglichen Jobleben, desto mehr Tools benutzt werden, desto mehr Infos werden auch verteilt.
Wir nutzen bei uns in der Firma neben dem normalen eMail-System ( Outlook + Exchangeserver ) auch nocht Lync/Skype als Telefonsystem und eben Chat. Der Grund zur Einführung von Lync war damals eben neben der Abschaltung der TK-Anlage und Einführung von VoIP eben auch die Verbesserung der direkten Kommunikation.
Was war der Erfolg, Lync wird für schnelle Chat viel benutzt aber das eMail-Aufkommen ist keine Stück gesunken, eher noch gestiegen, weil einfach keine Mail-Disziplin befolgt wird und jeder meint, seinen Mist der halben Welt mitteilen zu müssen.
Wir sind dazu übergegangen, unser ganzen Team-internen Informationen in eine DokiWiki zu schreiben und eben nicht mehr per Mail zu verteilen, somit haben nicht 10 Leute ein eigenes Info-Portal, sondern alle 10 Leute nutzen nur eines, welches dann auch für andere zur Verfügung steht.
Wenn ich jetzt überlege, noch weitere Tools nutzen zu wollen/müssen, wird das nur mehr Aufwand und Arbeit mitbringen.

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Corinna:

Hi Thomas!
Ja, mehr Tools = mehr Aufwand und potentiell zerfaserte Infos. Ich glaub wir sind jetzt versorgt und haben momentan kein weiteres Kommunikationsproblem, dass wir lösen müssten. Jetzt ist alles da :)
Danke, dass Du uns euer alternatives Setup beschrieben hast!
LG, Corinna

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Peter:

Es wäre wünschenswert, wenn Sipgate bei verwendung zig externer Tools die Cookies/Javascript-Berechtigung unter einer Domain (bspw. sipgate.de) bündeln würde. Es ist mehr als ätzend jedesmal beim Support mehr als 5 Freigaben für diverse Domains in Noscript zu geben, nur damit man dem Support einen Nachricht über ein Problem bei _Sipgate_ geben kann.

Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, wann ich Sipgate eigentlich die Einwilligung gegeben habe, das ausländische Anbieter meine Daten verarbeiten dürfen und wie Sipgate die Vereinbarkeit mit dem Bundesdatenschutzgesetz sicherstellen möchte.

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Kalle:

Sobald man mit dem Support zu tun hat, wird ja Zendesk verwendet. Was mir allerdings aufgefallen ist: Sämtliche Informationen werden dann ja gar nicht mehr über die Infrastruktur von Sipgate geleitet, sondern werden von den Systemen von Zendesk verarbeitet. D.h. tatsächlich werden alle meine persönlichen Daten (kann man ja im E-Mail-Verlauf sehen) mal eben an einen Dritten (in diesem Falle sogar ein Unternehmen aus den USA) weitergeleitet.

Dazu gibt die Datenschutzinformation von Sipgate überhaupt nichts her, zumindest nicht diejenige, zu der ich mich vor Jahren einverstanden erklärt habe.

Im Übrigen sind die Angaben am Ende der Support-Mail „Diese E-Mail ist ein Service der sipgate GmbH.“ auch nicht ganz korrekt, denn tatsächlich handelt es sich um eine technische Umsetzung eines amerikanischen Unternehmens. Dass hier die Daten Deutschland verlassen und an ein amerikanisches Unternehmen wandern erfährt man als Kunde zu keinem Zeitpunkt.

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Bebbi:

Schade, dass wir auch ein Jahr nach diesen Anmerkungen nicht erfahren, wie Sipgate dazu denkt.

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