Die Anklopffunktion informiert während eines bestehenden Telefonats über einen neu eingehenden Anruf. Dieses Anklopfen wird üblicherweise durch zwei kurze Töne signalisiert. Bei aktivierter Rufnummernübermittlung wird zusätzlich, genau wie bei jedem normalen Anruf, die Nummer des Anrufers auf dem Display des Telefons angezeigt. Der Anrufer hört ein gewöhnliches Freizeichen wie beim Anruf auf einen nicht besetzten Anschluss.
Der Angerufene kann zwischen mehreren Möglichkeiten auswählen, wie er den eingehenden Anruf handhaben möchte. Zum einen kann er das gerade laufende Gespräch beenden oder in einen Wartezustand versetzen und den Anruf annehmen. Soll das bestehende Gespräch nicht unterbrochen werden, kann der neue Anruf entweder abgewiesen oder ignoriert werden. In diesem Fall wird der Anrufer entweder auf eine Mailbox umgeleitet oder der Anruf wird direkt beendet, je nachdem, wie der Anschluss beziehungsweise die Telefonanlage konfiguriert ist.
Die Anklopffunktion bietet für die Teilnehmer mehrere Vorteile. Der Angerufene ist auch während eines laufenden Gesprächs erreichbar und kann direkt entscheiden, wie er mit neu eingehenden Anrufen verfahren möchte. Der Anrufer erhält kein Besetztzeichen und muss es nicht zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen, sondern wird entweder direkt verbunden oder kann eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.
Damit die Anklopffunktion genutzt werden kann, muss sie vom Telefonnetz, der Telefonanlage und dem Endgerät unterstützt werden. Dies ist bei den meisten modernen Netzen, Anlagen und Endgeräten der Fall, sodass das Anklopfen heutzutage an nahezu allen Festnetz- und Voice oder IP-Anschlüssen möglich ist. Auch viele Mobilfunknetze unterstützen diese Funktion.