Als Anlagenanschluss wird ein Anschluss an das Telefonnetz bezeichnet, der eigens für den Betrieb einer Telefonanlage vorgesehen ist. Herkömmliche Endgeräte wie Telefone oder Faxgeräte können nicht direkt an einem solchen Anschluss betrieben werden. Dem Anschluss wird ein Rufnummernblock zugewiesen, der aus einer Stammnummer und einer Reihe fortlaufender Durchwahlnummern besteht. Kund:innen können selbst entscheiden, über wie viele Ziffern die einzelnen Durchwahlen verfügen sollen und welchen Endgeräten diese zugewiesen werden. Die Zuordnung der Durchwahlnummern erfolgt über die Telefonanlage.Ein gewöhnlicher ISDN-Basisanschluss verfügt über zwei Kanäle, sodass zwei gleichzeitige Verbindungen möglich sind. Für einen Anlagenanschluss ist das Bereitstellen mehrerer paralleler ISDN-Leitungen möglich, die unter demselben Rufnummernblock erreichbar sind. So können zwei Anschlüsse mit insgesamt vier Kanälen geschaltet werden, oder drei Anschlüsse mit sechs Kanälen und so fort. Eine andere Form des Anlagenanschlusses im ISDN-Netz ist der Primärmultiplexanschluss. Er stellt 30 Kanäle bereit, wobei auch hier mehrere Anschlüsse an einer Telefonanlage gebündelt werden können, um eine noch größere Anzahl Kanäle zu erhalten.In der Voice over IP Telefonie ist der Anlagenanschluss unter der Bezeichnung SIP-Trunk bekannt. Er verbindet die Telefonanlage mit dem VoIP-Netz des Anbieters, wodurch alle Nebenstellen über einen einzigen SIP-Account verwaltet werden können. Die Zuweisung der Kanäle und Durchwahlnummern findet in der Telefonanlage statt, womit nicht mehr jedes Endgerät seinen eigenen SIP-Account beim Provider benötigt. Über spezielle Router lassen sich auch ältere ISDN-Telefonanlagen, die von sich aus nicht VoIP-fähig sind, an einem SIP-Trunk betreiben. Auf diese Weise können vorhandene Anlagen und Endgeräte nach der Umstellung auf Voice over IP weiterhin verwendet werden, ohne dass eine komplette Neuanschaffung erforderlich ist.