Vor zwei Wochen waren wir mit 11 Personen in Berlin, um an einem Workshop zum „Certified Scrum Master“ mit Dr. Jeff Sutherland, einem der Erfinder von Scrum, teilzunehmen.
Kleiner Exkurs: Wir bei sipgate arbeiten seit April ‚agil‘, das heißt wir setzen zur Software- und Produkt-Entwicklung agile Methoden ein. Bei der Umsetzung hatten wir professionelle Unterstützung durch die Coaches von agile42. Konkret bedeutet das, dass wir Scrum eingeführt haben, mit mehreren kleinen, selbst-organisierende Teams, bestehend aus Softwareentwicklern, Grafikdesignern, UX-Experten sowie jeweils einem Produktmanager. Die Teams mit so klangvollen Namen wie ‚Scrubs‘, ‚Springfield‘ oder ‚Princess‘ haben jeweils einen eigenen Scrum Master – dieser räumt Hindernisse aus dem Weg und achtet darauf, dass sich alle an die Scrum-Regeln halten.
In Deutschland hat man nur 2-3 Mal pro Jahr die Möglichkeit, an diesem Workshop mit Jeff teilzunehmen. Umso mehr hat es uns gefreut, dass alle unsere Scrum Master mitgefahren sind und so von rund 20 Jahren Scrum-Erfahrung profitieren konnten.
Im Anschluss an den Workshop fand in Berlin der Scrum Day statt, der viele interessante Vorträge bot, wie z.B. zu Themen wie „Selbstorganisierende Teams in der agilen Softwareentwicklung“ oder „Agile Mindset – Evolving the Company„. Die Folien zu den einzelnen Vorträgen gibt es auf der Scrum Day Webseite zum Download.
Die wichtigste Frage: Wie nutzt Scrum unseren Kunden?
Scrum ist eine agile Methode, die den Werten und Prinzipien des Agile Manifesto entspricht. Dazu gehören:
- Customer collaboration over contract negotiation
Wir hören (mehr noch als bisher) auf die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden. - Responding to change over following a plan
Wir reagieren flexibel auf Änderungen am Markt und auf Anforderungen unserer Kunden. - Unsere Produkte sind: einfach, zweckmäßig, kundennah
Beispiel sipgate team: Die komplette Weboberfläche ist intuitiv bedienbar, ohne dass Sie einen Spezialisten für die Konfiguration oder eine Schulung für Ihre Mitarbeiter zur Benutzung benötigen. Und dennoch deckt sipgate team den kompletten Funktionsumfang einer Telefonanlage ab.
Fragen zu Scrum oder agilen Methoden beantworten wir gerne in den Kommentaren.
10 Kommentare
manuel:
Vor allem diesen Punkt begrüße ich hier:
Customer collaboration over contract negotiation
Bei der Beta hätte ich mir hier mehr Kommunikation gewünscht und auf einen Vorschlag für das Firefox-Addon (abgeschickt Mitte September) wurde bis heute nicht geantwortet.
Peter:
Welche Software setzen sie für scrum ein?
Christian:
Hallo Peter,
wir setzen im Moment keine Software ein.
Unsere Tools sind: Whiteboards, Stickies, Papier, Magnete, Magic-Charts, usw.
Klingt zwar sehr „offline“, sorgt aber für viel Transparenz. Zum Beispiel stehen unsere Boards im Eingangsbereich, so dass jeder Mitarbeiter jederzeit einen Überblick bekommen kann, egal ob er in seinem Team auch Scrum einsetzt oder nicht.
Parallel suchen wir nach Softwaretools, die uns bei der Arbeit unterstützen können. Wie gesagt, haben wir da noch nichts passendes gefunden.
Grüße
Christian
carsten:
hallo, es wäre sehr schön wenn das handy auch im gsm modus klingeln würde…die verbindung ist dann zwar sehr schlecht aber ich kann den ruf dann ablehnen und meinen kunden über gsm zurückrufen!!!! oder eine signaliesierung von rufen in abwesenheit!!! der sinn ist das ich über meine büronummer immer auch auf dem handy erreichbar bin…da viele eine flat haben ist der rückruf nicht mit zusätzlichen kosten verbunden!!!
Peter:
Dann hört doch bitte auf eure Kunden und überarbeitet endlich diese schrecklich langsame und veraltete Software fürs iPhone!
Multitasking gibts jetzt schon eine ganze Zeit lang und es wird noch immer nicht ansatzweise unterstützt. Und in der Rufliste tauchen auch immer noch alle Rufnummern auf, auch wenn man eine seperate Rufnummer wählt.
Danke!
Michael Eickert:
Ich setze für die Visualisierung von agilen Prozessen, oder für die Softwareentwicklung nach Scrumgesichtspunkten gerne auf Tools, mit denen man sog. Businessmaps erstellt – z.B. Mindmanager von Mindjet, oder als Onlinetool für Teams gut geeignet ist Mindmeister der gleichnamigen Firma – das Ganze dann auf einem Smart board, oder einem kapazitiven touchscreen dargestellt und Whiteboards, Stickies, Papier, Magnete, Magic-Charts + direkte Programmcodeeingabe und Dokumentationsmöglichkeiten, sowie verteiltes Arbeiten und Präsentieren im Team, beim Investor etc. sollte die Anschaffungskosten schnell aufheben.
Admin:
Danke für den Tipp. Wir setzen zur Visualisierung aller Scrum-Prozesse im Moment ausschließlich auf Papier und Whiteboards. Das funktioniert auch ganz gut. Tools haben wir uns jede Menge angesehen – aber im Moment denken wir noch, dass wir mit Papier besser fahren.
Dr. Martin Bartonitz:
Hallo,
Wir haben in unserem Unternehmen vor 3 Jahren SCRUM eingeführt und dabei auch die Teams ohne Teamleiter sich selbst organisieren lassen. Es hat zwar etwas länger gedauert, die Kultur von einem patriachal geführten Team zu einem anarchisch agierenden zu führen. Aber wie bei allen Kulturwechseln braucht das Zeit. Die Ergebnisse sind auch sehenswert. Unsere Software hat eine deutlich höhere Qualität erhalten, was die Kundezufriedenheit besonders ausdrückt. Von Platz 10 auf 2 der ECM-Systeme kann sich sehen lassen.
Durch die gemachte Beobachtung hatte ich mich interessiert, ob so anarchische Strukturen wie in den SCRUM-Teams auch im großen Stil zu finden sind und bin jetzt fündig geworden, sprich habe auch dazu gepostet:
http://www.saperionblog.com/geschaftsprozessmanagement-wahnsinn-utopie-oder-einfach-nur-die-zukunftige-art-der-firmenfuhrung/3729/
Das macht doch Mut, das Arbeiten vollständig auf mehr Selbstbestimmtheit und damit sinnvollerem Arbeiten umzustellen. Die Frage ist nur, wie lange das dauern wird.
Aber auf der BPM Summit von Gartner, die die letzten beiden Tage stattfand, war auch der Tenor, dass es hin zu mehr Transparenz, mehr Agilität und mehr Verantwortung bei den Arbeitern geht.
D.h. weg vom absoluten Experten. Das Team und seine Vernetzungen ist dann der Experte.
Viele Grüße, Martin Bartonitz
Jay:
Hallo,
arbeitet Ihr immernoch „nur“ mit Papier und Whiteboards oder ist mitlerweile ein Tool im Einsatz?
Viele Grüße
Christian:
Hallo Jay,
wir haben in den letzten beiden Jahren einige Tools ausprobiert (zB Trello, TinyPM, JIRA). Es hat sich aber keines allgemein durchgesetzt.
Wir sind weiterhin bei Whiteboards, Stickies, Papier, Magneten, Magic-Charts, usw. Und das funktioniert für uns ziemlich gut.
Es gibt ein paar Fotos auf unserer „Jobs“-Webseite: https://www.sipgate.de/unternehmen/jobs Damit kannst Du Dir ein Bild machen, wie es hier aussieht.
Viele Grüße,
Christian